Herstellung von Dachsteinen

Vergangenheit

Dachsteine aus Beton wurden bereits Anfang des 19. Jahrhunderts gefertigt, damals jedoch noch mit Handarbeit. Auf einem speziell ausgestalteten Tisch wurde die erdfeuchte Betonmischung mit Muskelkraft auf eine Metallschablone gepresst. Dazu wurde ein mehrere Kilogramm schwere Stab aus Metallguss benutzt, dessen Ausgestaltung dem Profil der anzufertigenden Dachsteine entsprach. Mit diesem Stab wurde der Beton selbst an die Formplatte gepresst. Die Höhe der Presskraft ist besonders wichtig für die Festigkeit und Strapazierfähigkeit des Endprodukts, deshalb erforderte diese Arbeit eine ernsthafte Körperkraft.

Gegenwart

Die Technologie, die wir in unseren beiden Dachsteinwerken in Ungarn verwenden, gehört heutzutage zu den modernsten. Aus den sorgfältig ausgewählten Grundmaterialien wird in dem computergesteuerten Mischer eine erdfeuchte Betonmasse zusammengestellt. Die konstante Zusammensetzung der Rezeptur ist eine grundlegende Anforderung zur Erreichung der hohen Produktqualität. Die Technologie in unserem Werk in Kunszentmiklós beruht auf einem komplett geschlossenen System, so werden auch die entstandenen Abfälle und Abwässer wiederverwendet, um sogar die strengsten Umweltvorschriften erfüllen zu können.

Produktionsprozess

Video über die Herstellung von Betondachsteinen:

1. Beim Extruder

Die für die Produktion notwendigen Formplatten aus Aluminium bewegen sich auf dem Förderband mit mehreren Bahnen fortlaufend Richtung Extruder. Hier trifft sich der Beton mit der Formplatte. Der Extruder umfasst die folgenden:

  • Bank,
  • Fördergruppe,
  • Strangpressgruppe,
  • Schneideeinheit, bzw.
  • elektrische Steuerung.

Am Ende der Kammer ist ein Abzieher eingebaut, dessen Form genau der oberen Fläche des anzufertigenden Ziegels entspricht. Die Mischung gelangt in die Kammer durch eine Einfüllöffnung: der Pegel der Mischung wird durch einen Sensor automatisch geregelt. Der Mischer gewährt die gleichmäßige Strömung im Extruder. Der Zylinder, dessen obere Geschwindigkeit ca. 20% höher liegt, als die Geschwindigkeit der Platten, presst die Mischung an die Platten, dann schiebt diese auf den geformten Abzieher durch.

2. Schneiden

Der Strang des extrudierten Materials wird gemäß der Trennung zwischen den Paletten mithilfe einer Schneideeinheit mit einem einschneidigen Messer aufgeteilt, die von einem pneumatischen Zylinder angetrieben wird.

Die aus dem Extruder kommenden Ziegel werden von einem Förderband mit mehreren Bahnen empfangen, dann in einer entsprechenden Entfernung voneinander abgelegt.

3. Veredelung

Nach dem Extrudieren und Schneiden erfolgt die Oberflächenbehandlung der rohen Seite, bei der das Produkt mit einer speziellen Beschichtung aus Acrylfarbe beschichtet wird.

4. Trocknung, Aushärtung der Betondachsteine

Nach dem Anstreichen werden die Formplatten und die auf denen liegenden rohe Betonziegel in den sog. Lagerkäfig gelegt. Die Käfige werden in die Reifekammer gebracht, von denen sie nach einem bestimmten Temperaturanlauf und einer Reifungszeit automatisch wieder in die Produktionslinie zurückkommen. Da die Aushärtung von Beton ein wärmeerzeugender Prozess ist, ist in diesen Kammern nur die Erhaltung einer bestimmten Temperatur wichtig. Es ist der eine Grund für den niedrigen Energiebedarf der Produktion.

5. Die Betondachsteine sind fertig für die Verpackung

Nachdem sie auf der Produktionslinie sind, werden die Paletten von den bereits ausgehärteten Betondachziegeln getrennt. Die Paletten werden wieder zu dem Extruder gebracht, die Ziegel werden jedoch nach der erneuten speziellen Oberflächenbehandlung auf der trockenen Seite über ein langes Förderband Richtung Verpackungsmaschine befördert.

Die Verpackungseinheiten werden mithilfe von Roboterarmen auf die Foliermaschine gelegt. Am Ende des Prozesses werden die auf Paletten gestapelten Produkte mit einer Schrumpfhaube für den sicheren Transport befestigt.